Donnerstag, 14. März 2024

Flughafen Sitten: Eine fragwürdige Vision, die Leitplanken braucht

Werte Journalistinnen und Journalisten, 

 

Die Grünliberalen Wallis haben am Montag, 11. März 2024, ihre Stellungnahme zum Vorentwurf des Gesetzes über die kantonale Luftfahrtstrategie und über die Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft des Flughafens Sitten beim Departement für Wirtschaft und Bildung eingereicht. 

 

Nach sorgfältiger Lektüre des erläuternden Berichts und des Gesetzesentwurfs äussern sich die Grünliberalen kritisch.   

 

Der Gesetzesentwurf berücksichtigt nicht die in den letzten Jahren von der Politik verabschiedete Klimastrategie und -ziele. Auch wenn die Idee einer qualitativen Entwicklung des Flughafens Sitten an sich nicht schlecht ist, steht das von den kantonalen Behörden vorgelegte Projekt im Widerspruch zu den Zielen, die sich die Politik gesetzt hat. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die CO2-Neutralität, die das Wallis bis 2040 erreichen will. Laut Carine Ceppi, Co-Präsidentin der jGLP und Mitglied der Task Force ‘Energiewende’ der Partei "ist es fragwürdig, zu Zeiten des Klimawandels den Flughafen in Sitten auszubauen. Die technologischen Entwicklungen im Bereich der synthetischen Treibstoffe, sowie der Elektrifizierung des Flugverkehrs sind noch nicht so weit, um einen umweltfreundlichen Flugverkehr zu ermöglichen”. 

 

Darüber hinaus stellt die GLP das der Strategie zugrunde liegende Wirtschaftsmodell in Frage: Bis heute kommt nur ein winziger Teil der wirtschaftlichen Auswirkungen des Flughafens Sitten dem Walliser Tourismus zugute. Die Entwicklung des Linienflugverkehrs in Sitten hängt von Beschränkungen ab, die noch nicht gelöst sind. Selbst wenn dies in Zukunft der Fall sein sollte, gibt es keine Garantie, dass die Entwicklung des Flughafens Sitten in Zukunft mehr Touristen anziehen wird und nicht wie heute vor allem leere Jets mit wohlhabenden Touristen landen. Setzen wir auf einen lokalen Tourismus, mit Investitionen für möglichst viele Menschen! 

 

Um ein solch barockes Nachhaltigkeitsverständnis zu vermeiden, fordern die Grünliberalen, dass der Verwaltungsrat der neu gegründeten Gesellschaft auch mit Volksvertretern, d.h. Mitgliedern des Grossrats und der Legislativen der an der Finanzierung beteiligten Gemeinden besetzt wird. Dies ist beim internationalen Flughafen Genf der Fall, wo je ein Mitglied der im Grossrat vertretenen Partei im Verwaltungsrat Einsitz hat. 

 

Für die Grünliberalen stellt diese Forderung eine rote Linie dar. Sollte diese nicht berücksichtigt werden, hält sich die GLP  die Möglichkeit offen, das Referendum zu ergreifen. 

 

Um einen konstruktiven Beitrag zu leisten, organisieren die Grünliberalen Wallis am 24.04.2024 eine Online-Konferenz, bei der die Firma Synhelion AG, Pionierin im Bereich synthetischer Treibstoffe, den Stand ihrer Arbeiten erläutern wird.   

 

Für weitere Informationen und Interviewanfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. 

 

Freundliche Grüsse