Montag, 27. Juni 2022

Anpassung der Förderinstrumente für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (Umsetzung «Pa.Iv.Girod»)

Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist zu befürchten, dass der Strombedarf der Schweiz weiter steigen wird, womöglich sogar massiv. Immer dort, wo Gas und Öl ersetzt werden müssen (Hausheizungen, Kraftfahrzeuge), ist Strom das kurzfristig verfügbare Mittel. Auch die von den Grünliberalen unterstützte E-Mobilität wird den Strombedarf erhöhen. Dem stehen absehbare Abschaltungen von AKWs und die Tatsache gegenüber, dass Stromimporte (resp. alle Energieimporte) immer schwieriger werden. Alle Bemühungen zur Beschleunigung der Massnahmen zum Ausbau der heimischen erneuerbaren Energie, aber auch von Effizienzmassnahmen sind deshalb begrüssens- und unterstützenswert.

Mit einem Zeithorizont von wenigen Jahren ist die schnellste Lösung die verstärkte Förderung der Photovoltaik bei privaten Investoren, sprich Hausbesitzern. Mit einer sinnvollen und ausreichenden Förderung wird ein grosses privates Investitionspotential aktiviert. Private Flächen sind vorhanden, die Bereitschaft privater Investoren (Hausbesitzer) ist hoch, Verzögerungen durch Einsprachensind eher nicht zu befürchten, nachbarliche Belästigung gibt es in der Regel nicht. Neben einer direkten finanziellen Förderung unterstützen die Grünliberalen vor allem auch Elemente wie die virtuellen ZEVs, die eine Eigenstromproduktion mit einem möglichst hohen Eigenverbrauch attraktiv machen.

 

Alle anderen Bereiche der erneuerbaren Energieerzeugung (Wasser, Geothermie, Biomasse, Wind) werden leider nicht kurzfristig zu realisieren sein.Sie werden jedoch auchgebrauchtund sollen deshalb angemessen gefördert werden.

 

Nicht Teil des Pakets, aber mittelfristig anzugehen ist eine Förderung von dezentralen Stromspeichern. Dies muss nicht (oder nicht nur) eine direkte Förderung umfassen. Auch die Möglichkeit einer Teilnahme am Regelenergiemarkt beispielsweise kann wichtige Impulse für den Ausbau einer dezentralen Energiespeicherung liefern (vgl. 22.3321 Mo. Grossen Jürg. Stromnetzstabilität zu geringen Kosten durch Einbindung von mittleren und kleinen Teilnehmern im Regelenergiemarkt).